Wissenschaftskommunikation

Was genau ist Wissenschaftskommunikation, warum ist sie wichtig und was sind die Herausforderungen?

Aus meiner Sicht ist die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und der Gesellschaft ein wichtiger Grundstein um das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft zu stärken. Hierfür müssen wir ForscherInnen in den Dialog mit der Gesellschaft gehen und verständlich erklären an was wir forschen und dies in einen verständlichen Gesamtkontext stellen. Weiterhin ist die Darlegung, wie Forschung funktioniert ein wichtiges Element der Wissenschaftskommunikation. Gerade in der Corona-Zeit wurde deutlich, dass Wissenschaft ein sehr dynamischer, komplexer und insbesondere langwieriger Prozess ist. Ergebnisse bauen aufeinander auf und beeinflussen sich gegenseitig, wodurch sich auch immer wieder neue Erkenntnisse ergeben können. Dieses Grundprinzip muss in der Gesellschaft verankert werden, damit sich ein Vertrauen in die Wissenschaft entwicklen kann und auch neue Erkenntnisse richtig eingeordnet werden können. Neben dem Vertrauen in die Wissenschaft, würde es der Forschungslandschaft in Deutschland gut tun, einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu erlangen, um Argumente für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen (aktuell stehen zum Großteil nur befristete Stellen zur Verfügung) vorweisen zu können.

Allerdings ist dieser Dialog sehr zeitintensiv - Zeit die man häufig lieber in die eigene Forschung investiert, um diese (wie auch die eigene Stelle) für die kommenden Jahre finanziell abzusichern.

Dennoch denke ich, es lohnt sich: da es sich bei Wissenschaft um den Erkenntnisgewinn in den Bereichen, die uns als Menschen maßgeblich beeinflussen, wie z.B. Natur und Technik, handelt, sollte die Gesellschaft auch in diesen Prozess einbezogen werden.

Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass es auch viel Spaß machen kann, die eigene Forschung Laien zu erklären. Dabei kann man neue Anregungen für seine eigene Forschung durch Fragen von einem vollkommen anderen Blickwinkel erhalten und viel Anerkennung erfahren, was der Wissenschafts-Alltag sonst häufig vermissen lässt.

So gesehen denke ich hat Wissenschaftskommunikation das Potenzial eine win-win-Situation zu sein!


Wissenschaftskommunikation in Aktion:


Kinder Uni

Ich habe besonders viel Freude daran bei Kinder Unis Vorträge zu halten und dabei Kinder für die Naturwissenschaften und Forschung zu begeistern. Angefangen hat alles über die Initiative Ring-a-Scientist, die WissenschaftlerInnen ins Klassenzimmer bringen soll - live per Videochat. Dies ermöglicht es den SchülerInnen spannende Informationen zu einem bestimmten Forschungsgebiet/ Thema direkt von Experten zu erfahren. Mittlerweile habe ich schon mehrere Vorträge u.a. beim KinderCollege DHBW Karlsruhe gehalten, wo ich auch wieder im neuen Wintersemester WS24/25 dabei sein darf.

KinderUni in Heilbronn, WS23/24

Mein persönliches Highlight war bisher mein Besuch im WS 23/24 bei der Kinder Uni Heilbronn, die von der aim (Akademie für Innovative Bildung und Management) organisiert wird.

Hierbei ging es vor/mit 120 Kindern rund um die Frage “Warum altern wir?” - und es war toll zu sehen, dass die Kinder sehr viele Fragen hatten!

Zum Zeitungsartikel in der Heilbronner Stimme.

Nächster Termin: 12.02.2025 - KinderCollege DHBW Karlsruhe, Thema: “Wie beeinflussen Umweltstress und Luftverschmutzung unsere Gesundheit?”.


Berufsbild BiowissenschaftlerIn

Nach der Schulzeit stehen Jugendlichen heutzutage sehr viele Optionen hinsichtlich der Berufswahl zur Verfügung. Diese Vielfalt macht Berufseinsteigern die Orientierung aber nicht unbedingt einfacher. Um Schulabsolventen, Studenten, und Berufseinsteigern den Überblick zu erleichtern, gibt der VBIO (Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland) jählich die Publikation „Perspektiven – Berufsbilder von und für Biologen“ heraus. Ich habe in der 11. Auflage (2024) daran mitgewirkt und neben 86 anderen Biowissenschaftler und Biowissenschaftlerinnen meinen ganz individuellen Karriereweg beschrieben. Mit dieser Art der Wissenschaftskommunikation möchte ich Einblicke in das Berufsbild der Biowissenschaften geben, wenn möglich dafür begeistern, aber auch Tipps geben, die für die jeweiligen Karrierestufen, wichtig sein können. 

Hier gehts zu meinem Artikel “Von der Industrie zurück in die Wissenschaft”.


Nacht der Forschung 2019

Viele Fragen rund um die Forschung mit Organoiden bis tief in die Nacht.

Die Nacht der Forschung ist ein EU-gefördertes Projekt (European Researchers‘ Night), welches am 27.9.2019 an über 300 Orten in Europa gleichzeitig stattfand, auch in Heidelberg und Mannheim. Die BesucherInnen konnten ab 15Uhr bis Mitternacht in zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim einzigartige Einblicke in die dortigen Forschungstätigkeiten gewinnen. Alleine am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg gab es an diesem Abend 31 verschiedene Aktivitäten (Stände, Vorträge und Führungen).

Ich konnte an diesem Abend unsere Forschung mit Organoiden - Mini-Organe in der Petrischale - am DKFZ präsentieren und gemeinsam mit meinen Kolleginnen den vielen interessierten Besuchern bis tief in die Nacht erklären. An unserem Stand hatten die Besucher die Möglichkeit, Organoide unter dem Mikroskop zu beobachten und sich über deren Herstellung sowie dem Einsatz der Organoide in der Forschung zu informieren.

Das Interesse der Besucher war sehr groß und es war ein tolles Erlebnis die Begeisterung an unserer Forschung mit ihnen zu teilen.

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Unsere Standbeschreibung:

Organoide sind Mini-Organe, die in der Petrischale kultiviert werden und mittlerweile von fast jedem Organ hergestellt werden können. Organoide ermöglichen es uns Forschern, physiologische Vorgänge des jeweiligen Organs in der Petrischale zu untersuchen. Organoid-Kulturen können von Modellorganismen, wie z.B. der Maus, erstellt werden, aber haben insbesondere auch in den letzten Jahren im Bereich der translationalen Forschung Bedeutung erlangt, da Organoide auch von Patienten und deren jeweils erkrankten Organen gewonnen werden können. Dies ermöglicht die Untersuchung einer Erkrankung in personalisierter Form.

 
 

UniStemDay 2019 & 2020

Der UniStem Day ist ein internationaler Bildungstag an dem SchülerInnen der einzigartige Zelltyp, die Stammzelle, erklärt und näher gebracht werden soll. Hierbei soll die Begeisterung an der Forschung generell und insbesondere mit Stammzellen geweckt werden. Der UniStem Day findet seit 2009 in Europa statt und seit 2019 gibt es eine weltweite Beteiligung in Kolumbien, Singapur und Australien.

Im Rahmen dieses Events konnte ich bereits zwei Mal (2019 & 2020) SchülerInnen am DKFZ die Welt der Stammzellen näher bringen und ihnen gemeinsam mit meinen Kolleginnen erklären, in welchem Kontext wir Stammzellen in unserem Labor erforschen.

Event-Beschreibung des DKFZs:

Stammzellen sind noch nicht auf eine bestimmte Aufgabe im Körper festgelegt und können sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Geht Gewebe verloren, etwa nach einer Verletzung, liefern sie Ersatz. Das funktioniert beim Menschen für Haut oder für das Blut, beim Süßwasserpolypen Hydra sogar für den gesamten Körper! Patienten mit Blutkrebs können durch eine Stammzelltransplantation gerettet werden, andererseits entstehen viele Tumoren aus Stammzellen. 
Diese spannende Zellart wollen wir Schülerinnen und Schülern der Oberstufe beim vierten Heidelberger UniStemDay am 6. März (2020) näher bringen. Heidelberger Forscher stellen ihre Stammzellprojekte vor und diskutieren über Möglichkeiten und Grenzen.